Junior Tigers vor schwerer Aufgabe in Hagen

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Nach dem Halloween-Special vergangenen Sonntag haben die TG Neuss Junior Tigers Blut geleckt, und wollen mehr. Da kommt das Auswärtsspiel in Hagen beim unangefochtenen Ligaprimus natürlich zum denkbar unpassendsten Zeitpunkt. Dass in Hagen bereits vom zweiten WNBL-Titel nach 13 Jahren geträumt wird, kann man angesichts der bisher gezeigten Leistungen gut nachvollziehen. Das kommende Top-4 in Berlin haben sicherlich viele schon im Kopf, und auch wir, die TG Neuss Junior Tigers, wünschen den Hagener Mädchen hierfür bereits jetzt alles Gute und viel Erfolg!

Unsere Auswärtsfahrt kommenden Sonntag zum Ende der Hinrunde ist insofern für uns das bisher einfachste Spiel der Saison. Wenn man sich mit den Besten messen kann, dann ist es die Gelegenheit, das Beste auch bei sich selbst herauszufordern. Nach dem Spiel in den Spiegel zu schauen, und sich sagen zu können „Ja, das kann ich beitragen und ist mir heute gut gelungen“, das wünsche ich jeder einzelnen unserer Spielerinnen im Kader (und natürlich auch dem Staff) für kommenden Sonntag in Hagen.

Auch wenn nach vier Spieltagen die Team-Statistiken noch mathematisch insignifikant scheinen, hat das Scouting einige nutzbare Zahlen ergeben. Phoenix-TSV Hagen und die Junior Tigers gehören beide zu den entwicklungsfähigen Rebounding-Teams im Westen. Die Wurfquoten beider Teams verbessern sich und liegen mittlerweile nahe des Liga-Schnitts. Durch die aggressive Spielweise gegen den Ball liegen die Hagener, dafür muss man nicht die Statistik konsultieren, sowohl bei Steals als auch Fouls weit vorne, was auch die deutliche Mehrzahl an Würfen auf den gegnerischen Korb erklärt. Dass die Hagener trotz magerer Trefferquote mehr als doppelt so viele Dreier nehmen als jedes andere Team im Westen, kommt sicherlich auch daher, dass schnelle Dreier oft zu weiten, und weit gestreuten Abprallern führen, die in der Vorwärtsbewegung von den breit aufgestellten Guards eingesammelt werden können und so zu zweiten Wurfchancen führen. Interessant auch, dass trotz oder gerade wegen der durchschnittlich mit 35 Punkten Vorsprung gewonnenen Spiele die Hagener Starting-Five mehr als 60% der Spielminuten konsumiert, genau im Ligaschnitt. Dass mehr als ein Viertel der Mädchen im Kader weniger als 10 Minuten Spielzeit ergattern liegt sogar signifikant darüber.

Angesichts dieser Zahlen wird das Coaching-Gespann um Silvio Siciliani und Dragan Ciric wahrscheinlich ganz spezifische Ziele für kommenden Sonntag setzen: Das Rebound-Duell gewinnen, durch bessere Wurfauswahl mit der besseren Wurfquote nach Hause fahren, möglichst viele Hagener Würfe früh in der Shot-Clock verhindern und ein ums andere Mal die Hagener Ballbesitze mit Ablaufen der Wurfuhr beenden, die ein oder andere Hagener Spielerin frühzeitig mit Foulproblemen zur Bank bitten oder gar vorzeitig mit fünf Fouls aus dem Spiel nehmen… Es gibt viele Optionen, denn es sind die kleinen Erfolge, die für die Junior Tigers in diesem Spiel zählen.

PS: In eigener Sache: Es liegt mir fern und es steht mir nicht zu, einzelne Spielerinnen, der Junior Tigers und schon gar nicht anderer im Wettbewerb stehender Teams, individuell zu bewerten, herauszuheben oder gar (positiv oder negativ) zu kritisieren. Alle Aussagen meiner Berichte überprüfe ich explizit dahingehend, dass solche persönlichen Assoziationen vermieden werden. Sollte mir trotzdem ein diesbezüglicher Fauxpas unterlaufen, so bitte ich darum mich darauf aufmerksam zu machen, damit ich dies umgehend verbessern kann.

Dr. Georg Wagner