Metropolitain Girls haben gegen Junior Tigers die Nase vorn

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In einem Spiel auf Augenhöhe machen Kleinigkeiten (diesmal: Foul-Probleme im zweiten Viertel) den Unterschied

Am dritten Spieltag der Weiblichen Nachwuchs-Bundesliga (WNBL) fuhren die TG Neuss Junior Tigers zuversichtlich nach Recklinghausen zum Auswärtsspiel in der Vestischen Arena Alfons Schütt. Auch wenn es bei den Metropolitain Girls schon lange keinem Team mehr gelang, die Punkte mitzunehmen, erschienen dieses Mal die Vorzeichen günstig, und die Mädchen brannten darauf, die beachtlichen Trainings-Fortschritte der letzten Wochen auf dem roten Parkett zu präsentieren.

Vierzig Minuten lang betrachtete man eine sehr ausgeglichene Partie, in der keiner der beiden Offensivabteilungen größere Läufe gelangen, und in der aufgrund vieler Unterbrechungen selten ein flüssiger Spielrhythmus entstehen konnte. Letztendlich musste man schon ganz genau hinschauen, um die Ursache für die (leider zu deutlich ausgefallene) Niederlage unserer TG Neuss Junior Tigers ausfindig zu machen. Die bittere Lektion: Wenn man im zweiten Viertel früh die Mannschafts-Foul-Grenze erreicht, kann man ein Spiel gegen zu dieser Phase abgezockte Metropolitain Girls auch an der Freiwurflinie verlieren.

Den besseren Start ins Spiel erwischten die TG Neuss Junior Tigers. Auch nach der frühen, etwas lang geratenen „technischen Auszeit“ am Anschreibtisch behielten die Mädchen ihren Fokus, und erarbeiteten sich Korb für Korb ihre größte Führung des Spiels (8-16, Min. 6). Nach der ersten Auszeit der Metropolitain Girls kamen diese zum Ende des ersten Viertels wieder auf 14-18 heran.

Das zweite Viertel begann äußerst umkämpft, mit sehr hoher Intensität, in der auf beiden Seiten Körbe ausgetauscht wurden, die von insgesamt zehn verschiedenen Akteurinnen erzielt wurden. In diesen ersten fünf Minuten des Viertels wechselte die Führung sage und schreibe sechsmal – ein in dieser Phase offener und nervenaufreibender Schlagabtausch. Die über den Stretch eingesammelten vier Neusser Mannschaftsfouls sollten sich in der Folge allerdings als tragisch erweisen. In den letzten drei Minuten vor der Pause gelang den Metropolitain Girls ihr erster und einziger Mini-Lauf (10-3, Min. 20). Sechs dieser zehn Punkte resultierten aus Freiwürfen (in dieser Phase 6/8 ft), nachdem die schon zitierte Mannschafts-Foul-Grenze überschritten war. Elf und damit fast die Hälfte unserer 23 Fouls sammelten wir im zweiten Viertel. Mit einem Neun-Punkte-Rückstand (42-33) ging es in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte lies zunächst die Intensität keineswegs nach, und weiterhin zogen beide Teams mit viel Dynamik und facettenreicher Wurfauswahl zum Korb. Selten gab es einfache Korbleger nach defensiven Unachtsamkeiten, und wenn doch, dann leider eher auf unserer Seite. Das dritte Viertel konnten wir hauchdünn für uns entscheiden (15-16). Näher als sechs Punkte konnten wir in der zweiten Halbzeit jedoch nicht mehr heranrücken, denn, und das war ein zweites Manko im Spiel der Junior Tigers, zu keiner Phase gelang es unseren Mädchen, in der Defensive mehrere erfolgreiche Stops aneinanderzureihen, um so einmal über die Defense zu einem eigenen beachtlichen Lauf zu gelangen. Auch hierüber war Coach Dragan Ciric nach dem Spiel ziemlich enttäuscht, weil „er weiß, dass die Junior Tigers es besser machen können“. Das vierte Viertel, in dem auf beiden Seiten die Konzentration und die Kräfte nachzulassen schienen, gewannen die Metropolitain Girls mit 18-14, so dass am Ende die zweite Auswärtsniederlage der TG Neuss Junior Tigers feststand, welche sich mit 75-63 etwas zu hoch anfühlte.

Nachdem wir nun von zwei Auswärtsfahrten ohne Zählbares nach Hause kamen, und dies dem jungen Team erstmals einen deftigen moralischen Dämpfer versetzt hat, gilt es sich schnell wieder aufzurichten. So wird sich hoffentlich bald die Motivation für unser zweites Heimspiel in Neuss Ende November einstellen, wenn unser zweites „Heim-Derby“ gegen die Rhein Bascats Düsseldorf ansteht.

Text & Fotos: Georg Wagner