Am 7.7. fand die Datev Challenge Roth statt. Mit dabei 3 TG Neuss Staffeln und einem Einzelstarter – alle über die Langdistanz 3,8km Schwimmen, 180km Rad, 42,2km Laufen.
Die Staffeln setzten sich wie folgt zusammen:
Staffel 1:
Schwimmen: Susanne Rega
Rad: Nicole Heinen
Lauf: Horst Huschauer
Staffel 2:
Schwimmen: Sabrina Stauten
Rad: Uwe Hemb
Lauf: Sabrina Stauten
Staffel 3: Familienstaffel Weißberg
Schwimmen: Pia
Rad: Markus
Lauf: Alexandra
Andreas Vobis hat zum dritten Mal in Folge die Langdistanz in Roth alleine bewältigt.
Die Challenge Roth ist die größte Veranstaltung unter der Challenge-Marke und gilt weltweit als eines der größten Triathlon-Rennen mit ca. 3400 Einzelstartern und 650 Staffeln aus 84 Nationen, ca. 260.000 Zuschauer und 7.500 freiwilligen Helfern aus über 50 Vereinen. Man merkt der perfekten Organisation an, dass sie sich ständig versucht zu verbessern und die gesamte Region mitnimmt.
Ab Donnerstag beginnt das Fest mit einer großen Expo, Startunterlagenabholung und kleinen Events, über Probeschwimmen im Kanal, Lauftrainings, Kids-Triathlon, Pasta-Party am Freitag, Rad-Check-In und Wettkampfbesprechungen in mehreren Sprachen am Samstag, Wettkampf am Sonntag und endet am Montag mit der offiziellen Siegerehrung im großen Festzelt. Ein volles Programm für ein langes Wochenende.
Wegen eines Schadens an einer der Schleusen am Main-Donau-Kanal, bestand Unsicherheit, ob das Wasser vielleicht am Sonntag zu warm für Neopren sein könnte. Das wäre in der Geschichte der Challenge Roth das erste Mal mit Neopren-Verbot geworden. Der Schaden konnte jedoch behoben werden und somit wieder kühles Wasser nachfließen. Außerdem kühlten die letzten beiden Nächte wieder ab. Somit stand dem Kälteschutzanzug nichts mehr im Wege.
Für alle begann der Wettkampf sehr gut mit einem Schwimmen im vorderen Ende der selbst gesetzten Zielzeiten. Andreas Vobis kam auf eine bessere Zeit als letztes Jahr und Sabrina kam sogar früher als von ihr selbst erwartet aus dem Wasser.
In Roth wird in Wellen gestartet: Zunächst die Profis, dann nach Altersklassen und zuletzt die Staffeln. Somit befand sich Andreas bereits auf der Radstrecke als die Staffelschwimmer aus dem Wasser stiegen und den langen Weg zum Radfahrer liefen. In der Wechselzone der Staffeln machte sich große Spannung bereit. Jeder Radfahrer wartete nervös auf seinen Schwimmer und wollte gerne bald los. Hier entsteht eine besondere Atmosphäre, die noch mehr knistert als bei den Einzelstartern. Ähnlich ging es später bei der Staffelübergabe vom Radfahrer zum Läufer zu.
Nicole verlor bereits auf den ersten Metern die Kette, was aber zunächst nicht als wichtig erachtet wurde.
Nachdem die Schwimmer sich erholt und umgezogen hatten, ging der Trupp zum 2,5km entfernten Solarer Berg, wo alle Radfahrer mit Tour de France Feeling erwartet und gefeiert werden. Dabei kam leider die Nachricht, dass Nicole ernste Probleme mit dem Kettenblatt hat und die Kette durchrutscht. Sie fuhr zunächst zur nächsten technischen Station, wo ihr aber nicht geholfen werden konnte und sie somit nach einigen Reperaturversuchen und weiterzufahren aufgeben musste.
Unsere anderen Radfahrer haben wir dort in Zuschauermassen stehend empfangen und nach Möglichkeit angefeuert. Auch hier wurde klar, dass die Radfahrer voll im Plan waren, was man auch online gut verfolgen konnte. Während diese dann kurz später auf die 2. Radrunde gingen, bewegte sich der Trupp zurück zum Parkplatz am Schwimmstart um rechtzeitig nach Roth zur zweiten Wechselzone zu kommen. Der Tag stellte sich für die Radfahrer sehr windig heraus, speziell auf der 2. Runde kamen die Böen auf bis zu 42km/h.
Die Staffeln hatten eine eigene Wechselzone, in der wieder diese angespannte Stimmung zu verspüren war. Radfahrer kamen angerannt, schmissen sich, unter Gejohle und Beifall der umstehenden, zu Boden und hielten das linke Bein hoch, damit der Läufer sich das Chipband nehmen konnte. Während dieser dann loslief, durften bei manchen Radlern, anschließend Umstehende die Krämpfe aus seinen Beinen drücken.
In Roth gibt es die Möglichkeit, wenn ein Staffelteilnehmer aufgeben muss, dass die folgenden dennoch starten dürfen. Somit kam Horst nicht um seinen Lauf herum, der immerhin so lange wartete, bis Uwe vom Rad kam und seinen Chip an Sabrina weitergab. Nach kurzem gemeinsamem Start, begaben sich beide auf ihre jeweilige Pace und liefen ihr Rennen. 13 Minuten später ging Andreas auf die Laufstrecke und nochmal 13 Minuten weiter hatte Markus an Alex übergeben und sie konnte los.
Auf der Laufstrecke lief nun Horst (unverdient früh und ohne Wertung) vorne weg. Es ging zum Kanal und nach rechts an diesem entlang bis zur ersten Schleuse (über welche die Radfahrer bereits drei Mal gefahren waren). Hier gab es einen Wendepunkt (ca. bei km8). Auf dem Rückweg kamen ihm folglich Sabrina, Andreas und Alex entgegen. Zu dem Zeitpunkt waren die Staffelläufer noch relativ frisch und begrüßten sich, wenn sie sich sahen. Zurück ging es weiter am Kanal entlang bis ca. km18 dem zweiten Wendepunkt. Wieder am Kanal entlang bis zu der Stelle an der man an den Kanal gelangt war. Von dort zurück nach Roth (Tendenz bergab), wo man den km30 passierte und nach Büchenbach geleitet wurde. Um den km 33 ging es dann hinauf nach Büchenbach dort ein Runde um einen kleinen Dorfsee und endlich bergab zurück nach Roth. Wenn einem ab km30 bereits die Oberschenkel schmerzen, dann freut man sich nicht über bergab, aber schließlich war das Stadion zu hören. Dort konnten die anderen Staffelteilnehmer dazu stoßen um gemeinsam ins Ziel zu laufen.
Man hört das Stadion bereits und sieht es auch, läuft durch ein Tor in dem es kurz dunkel und beinahe ruhig wird. Wenn man es verlässt läuft man plötzlich, alle Schmerzen vergessend, in einem tobenden Stadion eine halbe Runde und durch den legendären Zielbogen. Einer der größten Gänsehautmomente im Leben eines Triathleten.
Die Reihenfolge der Läufer änderte sich nicht mehr, lediglich die Abstände vergrößerten sich: Um 18:55 kam Horst (ohne Wertung) mit Susanne ins Ziel gelaufen, 19:42 Sabrina mit Uwe (Gesamtzeit 10:37), 20:19 Andreas (Gesamtzeit 12:24, neue persönliche Bestzeit) und um 21:23 dann Alex mit Pia und Markus (Gesamtzeit 12:18). Die Ergebnisse findet ihr unten.
Andreas Vobis: Swim 01:32:53, Bike 06:08:32, Run 04:30:20, Gesamt: 12:24:45, 283. Platz AK50, 2031. Gesamt.
Uwe+Sabrina: Swim 01:17:04, Bike 05:10:13, Run: 04:06:25, Gesamt: 10:37:32, 108. Platz Mixedstaffel
Pia+Markus+Alex: Swim 01:15:10, Bike 05:37:48, Run: 05:21:11, Gesamt 12:18:18, 261. Platz Mixedstaffel
Susanne+Nicole+Horst: Swim 01:20:50, Run: 03:19:16, ohne Wertung
Es bleibt insgesamt ein tolles Erlebnis, bei dem alle ihr Bestes gegeben haben, mit vielen tollen Eindrücken. Einen letzten Gänsehaut-Moment lieferte das Feuerwerk über dem Stadion nach Einbruch der Dunkelheit. Danke auch noch den beiden Supportern Alex Hemb und Mike Hanna.