Während in St. George im US-Staat Utah die nachgezogenen, erstmals nicht auf Hawaii stattfindenden Ironman World Championship über 3,8 km Schwimmen/ 180 km Radfahren/42,2 km Laufen stattfinden, wird in Europa die Triathlon-Saison mit dem seit 2011 stattfindenden Halbironman 70.3 über 1,9 km Schwimmen/90 km Radfahren/21,1 km Laufen in Alcudia im Norden der Baleareninsel Mallorca eröffnet. Hier waren von der TG Neuss Christian Ortz und Eric Wachter am Start. Das Schwimmen der Mitteldistanz findet im Hafen von Alcudia statt, bevor es mit dem Rad in die Berglandschaft der Tramuntana geht, wo heftige Anstiege, so zum Kloster Lluc, aber auch erholsame Abfahrten sowie lange, flache Teilstücke auf die Ironmänner warten. Abschließend sind für den Halbmarathon noch 3 Runden entlang des Strandes von Alcudia zu bewältigen, ehe es ins Ziel im Hafengelände, direkt beim Start, geht. Die beiden TGler waren sich einig in dem Urteil: Malle war ein tolles Erlebnis, allerdings mit viel Aufs und Abs, vor allem für Eric Wachter mit seiner Disqualifikation, die aber zu mitternächtlicher Stunde wieder aufgehoben wurde. Er hatte allerdings einen Leidensgenossen, den Belgier Youri Keulen, den Sieger des Rennens in 3:56:39 Stunden, der aber später disqualifiziert wurde, weil er eine Zeitstrafe nicht abgesessen hatte. Für diesen Ironman 70.3 lagen 3.030 Meldungen vor, 2.690 Finisher füllen die Siegerliste.
Beim Schwimmen, eine Strecke von 800 m ins Meer, 300 m quer und 800 m zurück, hatte Eric Wachter, obwohl es seine Paradedisziplin war, schon Probleme mit der Atmung. Die ersten 500 m konnte er nur wechselnd Brust und Rücken schwimmen. Ab etwa 600 m konnte er dann wieder kraulend richtig „Gas geben“. Nach dafür respektablen 27:50 Minuten kam er wieder an Land. Christian Ortz war mit 35:46 Minuten nicht ganz so schnell. Nach 5:17 Minuten für Christian Ortz und 6:03 Minuten für Eric Wachter in der Wechselzone (Transition 1) ging es auf die recht wellige, anspruchsvolle Radstrecke von 90 km, die ihren Höhepunkt mit etwa 850 Höhenmeter in dem Anstieg zum Kloster Lluc hat. Beide TGler fanden schnell ihren Rhythmus, erreichten von Pollenca aus bald den „Höhenwallfahrtsort Lluc“ und kamen nach 2:55:20 (Christian Ortz) bzw. 2:56:22 Stunden (EricWachter) in die Transition 2.
Eric Wachter hatte nach dem Radfahren aber ein „komisches Gefühl“. Er berichtet: „Auf dem Rad habe ich mich super gefühlt und bin meinen Rhythmus gefahren. Leider waren auf der Strecke viele Radgruppen mit Windschattenfahren-Modus unterwegs. Ich habe sehr darauf geachtet, dass ich die 12 m Box und die Überholzeit von 25 Sekunden einhalte. Auf der Strecke zwischen Muro und Sa Pobla hat mich eine 15köpfige Gruppe eingeholt und direkt vor mich gesetzt. Leider war auch ein Motorrad daneben und gab mir eine blaue 5 Minuten-Zeitstrafe. Nach dem Radfahren suchte ich dann die Penalty-Box auf. Dort stand ich, aber keiner fühlte sich für mich zuständig. Auf mein forsches Fragen schaute der Wettkampfrichter in seinen 3 Zetteln nach, fand meine Startnummer aber nicht. Auch ein Anruf irgendwohin blieb ohne Erfolg. Meine Frage, ob ich weiter kann, beantwortete er mit: „alles klar, weiter“. Ab da hatte ich schon ein komisches Gefühl und eine nachträgliche Disqualifikation im Hinterkopf.“
Nach 3:38 (Christian Ortz) bzw. 4:52 Minuten (Eric Wachter) in der 2. Wechselzone lag Erich Wachter (3:35:07 h) noch 5 Minuten vor Christian Ortz (3:40:01 h). Dann waren noch 3 Runden a 7 km auf der sehr breiten Strandpromenade von Alcudia zu laufen. Nach etwa 5 km konnte Christian Ortz Eric Wachter ein- und überholen. Nach für einen Triathlon guten 1:28:30 Stunden war er im Ziel als 334. der Männer und 58. in der Altersklasse M40. Seine Endzeit: 5:08:31 Stunden. Eric Wachter, der auf ein intensives Lauf-Ausdauertraining in den letzten Jahren verzichten musste, lief den Halbmarathon ohne Ambitionen gleichmäßig durch und kam nach 1:51:13 Stunden als 574. der Männer und 46. in der Altersklasse M50 ins Ziel.
Christian Ortz Gesamt 334. M40 58. 5:08:31 h (35:46/5:17/2:55:20/3:38/1:28:30)
Eric Wachter Gesamt 574. M50 46. 5:26:20 h (27:50/6:03/2:56:22/4:52/1:51:13) Beide waren im Ziel überglücklich, den nicht gerade leichten Ironman Mallorca überstanden zu haben. Doch das Drama war mit der Zielankunft für Eric Wachter noch nicht vorbei. Am späten Nachmittag kam für ihn die Nachricht der Disqualifikation wegen Regelverstoß in der Penalty-Box. Spät am Abend ging noch eine Mail an den Veranstalter, in der der ganze Sachverhalt noch einmal dargestellt wurde und dass in der Box keiner eine Information über seine Startnummer hatte. Es war dann schon Mitternacht, als die Disqualifikation endlich wieder zurückgenommen wurde. Ende gut, alles gut! Und es war ein toller Wettkampf!
Der Bericht über den Ironman 70.3 auf Mallorca regt auch zur Reminiscenz an das Jahr 2011 an, in dem der Mallorca-Ironman 70.3 aus der Taufe gehoben wurde. Die TGlerin Silvia Felt startete im Feld der 18 Profi- Frauen aus ganz Europa. Im Kreis der ganz großen Profi-Athletinnen errang sie den 3. Platz und stand damit zum ersten Mal als Profi auf einem Siegertreppchen. Der Endstand war ziemlich eng: Siegerin Emma-Kate Lidbury/England 4:33:18 h 2. Erika Csomor/Ungarn 4:33:50 h 3. Silvia Felt/TG Neuss 4:34:04 h
Während die Nach-Corona-Triathlon-Saison international durch Ironman-Veranstaltungen in Gang kam, waren es in NRW Veranstaltungen in Gladbeck, Gruiten und Hagen, an denen TG-Trias gestartet sind. Beim ELE-Triathlon in Gladbeck konnten über die Sprintdistanz 0,4 km Schwimmen/22 km Radfahren/5 km Laufen Anke Wolf in 1:22:51 Stunden den 1. Platz in der W60 und Cornelia Dorenbeck in 1:35:27 Stunden den 3. Platz belegen. Beim Swim (0,5 km) & Run (5 km) in Gruiten war Arne Diekow in 36:19 Minuten mit dem 3. Platz in der M45 erfolgreich. Die TG-Ligamannschaft startete zum 1. Durchgang in der Landesliga Süd in Hagen. Matthias Rück, Rachid Bardach, Heike Kellendonk und Andreas Brand kamen mit der Platzziffer152 auf Platz 9 unter 25 Mannschaften.